Burgund
Burgund (französisch: Bourgogne) ist eine weltberühmte Weinregion im Osten Frankreichs, bekannt für ihre hohe Weinqualität und die historischen Weingüter. Sie ist ein Synonym für erstklassige Weine, die aus der Pinot Noir-Rebsorte (für rote Weine) und der Chardonnay-Rebsorte (für weiße Weine) hergestellt werden. Die Region hat eine lange Tradition im Weinanbau, die bis in die Antike zurückreicht.
Geografie und Klima:
Lage: Burgund erstreckt sich über etwa 250 Kilometer von Norden nach Süden und umfasst eine Vielzahl von Weinbaugebieten, die durch das Burgundische Hochland und das Saône-Tal geprägt sind.
Klima: Das Klima in Burgund ist gemäßigt, mit kontinentalen Einflüssen. Die Region hat kalte Winter und warme Sommer, was zu einer langen Reifezeit für die Trauben führt. Diese klimatischen Bedingungen sind besonders günstig für die Pinot Noir-Traube, die kühleres Wetter bevorzugt.
Rebsorten:
Pinot Noir: Diese Traube ist die Hauptsorte für die roten Weine Burgunds. Sie produziert Weine, die für ihre Eleganz, komplexe Aromen von roten Früchten (wie Kirsche, Himbeere und Erdbeere) und ihre feinen Tannine bekannt sind. Die besten Pinot Noir-Weine aus Burgund gelten als einige der besten der Welt.
Chardonnay: Diese weiße Traube bringt die berühmten Chardonnay-Weine hervor, die für ihre frische Säure, Fruchtigkeit und Komplexität bekannt sind. In Burgund entwickelt Chardonnay ein sehr spezifisches Geschmacksprofil, das von zarten Zitrusfrüchten bis hin zu buttrigen, eichenholzbetonten Noten reichen kann.
Unterregionen in Burgund:
Burgund ist in mehrere Unterregionen unterteilt, die jeweils ihre eigenen Weinstile und Traditionen haben:
Chablis:
Diese Region im nördlichsten Teil Burgunds ist bekannt für ihre Chardonnay-Weine. Die Weine aus Chablis zeichnen sich durch eine mineralische Frische und zitrusartige Noten aus und haben oft einen hohen Säuregehalt. Sie sind in der Regel nicht im Holz ausgebaut, was ihnen eine klare und frische Struktur verleiht.
Côte d’Or:
Die Côte d’Or ist das Herzstück von Burgund und ist unterteilt in die Côte de Nuits (berühmt für ihre Pinot Noir-Weine) und die Côte de Beaune (bekannt für Chardonnay-Weine und Pinot Noir-Weine).
Côte de Nuits ist besonders berühmt für Weine von Grand Cru-Qualität wie Chambertin, Romanée-Conti und Musigny, die zu den teuersten und begehrtesten Weinen der Welt zählen.
Côte de Beaune produziert ebenfalls erstklassige Pinot Noir-Weine und ist berühmt für ihre Chardonnay-Weine, darunter Grand Crus wie Montrachet und Corton-Charlemagne.
Mâconnais:
Diese südlich gelegene Region ist vor allem für ihre Chardonnay-Weine bekannt, die oft frischer und fruchtiger sind als die Weine aus der Côte d’Or. Mâconnais ist berühmt für Mâcon-Villages und Pouilly-Fuissé, die aufgrund ihres aromatischen Profils und ihrer Zugänglichkeit sehr beliebt sind.
Beaujolais:
Beaujolais liegt im Süden von Burgund und ist bekannt für die Gamay-Traube, aus der die berühmten Beaujolais-Weine hergestellt werden. Der Beaujolais Nouveau, ein frischer, junger Wein, hat die Region weltweit bekannt gemacht. Beaujolais ist auch für seine leichteren, fruchtigeren Rotweine bekannt, die weniger tanninhaltig sind als die aus der Côte d’Or.
Klassifikation und Bezeichnungsystem:
Burgund hat ein komplexes Klassifikationssystem für Weine, das auf der Lage (Terroir) basiert. Die wichtigsten Kategorien sind:
Grand Cru: Dies ist die höchste Qualitätsstufe und umfasst die besten Lagen der Region. Es gibt insgesamt 33 Grand Cru-Lagen in Burgund, von denen die bekanntesten im Côte de Nuits und der Côte de Beaune liegen. Weine aus Grand Cru-Lagen sind in der Regel sehr teuer und haben eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit.
Premier Cru: Dies sind ebenfalls hochwertige Lagen, aber nicht ganz so berühmt oder teuer wie die Grand Crus. Premier Cru-Weine kommen aus ausgezeichneten Lagen, die für ihre Qualität bekannt sind.
Villages: Diese Weine kommen aus einem bestimmten Dorf oder einer Gemeinde und bieten eine gute Qualität zu einem günstigeren Preis als die Grand und Premier Crus.
Bourgogne AOC: Dies ist die allgemeine Bezeichnung für Weine, die aus ganz Burgund stammen und nicht aus einer bestimmten Lage oder Gemeinde. Diese Weine sind in der Regel zugänglicher und günstiger.
Weinbereitung und -stil:
In Burgund legen Winzer besonderen Wert auf Terroir und den Einfluss des Boden und des Klimas auf den Wein. Die Weinbereitung ist oft traditionell, wobei das Augenmerk auf der natürlichen Ausdruckskraft der Traube und auf milder Verarbeitung liegt.
Holzausbau: Besonders bei den Weinen aus der Côte de Beaune und den Grand Crus wird oft Eichenholz eingesetzt, um dem Wein Komplexität zu verleihen. Die Weine erhalten so eine leichte Vanillenote und buttrige Aromen, die perfekt mit der Fruchtigkeit und Frische der Traube harmonieren.